“In einer perfekten Welt für Gestalter bewerben sich Kunden mit Projekten – nicht andersrum.”
Vor ein paar Monaten habe ich einen schönen Artikel zum Thema “Pitches in der Kreativbranche” von Nicolai Goschin gelesen. Auf seinem Blog hat er sich abrechnend über das Verhalten von Kunden zu Designdienstleistungen geäußert und ich finde, er hat an so vielen Stellen Recht. Design sollte kein Ausverkauf von Ideen sein. Designer MÜSSEN für Entwürfe, Ideen und Anstöße bezahlt werden. Ich lasse meinen Handwerker auch kein neues Klo installieren und überlege dann ein paar Wochen, ob es die richtige Schüssel für meinen Hintern ist – plump gesagt.
Leider ist genau das bei vielen die Einstellung zu Gestaltung. Natürlich steigt an manchen Stellen die Wertschätzung, aber es gibt kein flächendeckendes Gefühl dazu, dass Designer Leistungen erbringen. Mit ihrem Kopf, ihrer Kreativität und ihren Erfahrungen. Viele gestaltete Dinge entstehen auf Grund der Fähigkeit von emotionaler Intelligenz. Human-centered nennt man das dann. Wir Designer betrachten Probleme also immer aus einer etwas anderen Sichtweise und kommen deshalb auch zu anderen Lösungswegen. Und das soll dann gar nicht entlohnt werden?
Und wieso sollten sich dann Kunden nicht auch mit Projekten bei den Designern bewerben? Was ein schöner Gedanke. Umgesetzt hat ihn tatsächlich ein Designstudio aus der Schweiz. Auch wenn das ein kleiner Anfang ist: Er ist gemacht.
http://page-online.de/branche-karriere/bei-diesem-designstudio-bewerben-sich-die-kunden/